Sport hat in meinem Leben schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Ich habe schon viele verschiedene Sportarten ausprobiert – vom Kayakfahren, Surfen und Boogie-Boarding über Schwimmen, Tennis, Golf und Skifahren bis hin zum Klettern, Wandern und Segeln – und ich könnte noch einiges mehr aufzählen. Besonders viel Spass macht mir das Wakeboarding. Übrigens haben mein Freund Dave Barnett und ich das Wakeboarding quasi im Jahr 1983 erfunden. Damals befestigten wir eine Wasserski-Bindung an einem meiner alten Surfbretter und tüftelten aus, wie ich damit surfen kann, während Dave mich mit seinem Wasserskiboot zog. Wir nannten es einfach „Skurfen“, also ein Mittelding zwischen Wasserski und Surfen. Schade, dass wir uns die Idee nicht patentieren lassen haben. Heute kann ich leider nicht mehr so oft wakeboarden, wie ich gerne möchte, denn ich kenne niemanden mit einem Wasserskiboot. Außerdem sind die Seen in Österreich, wo ich jetzt lebe, meistens viel zu kalt. Mittlerweile spiele ich viel Golf und fahre im Winter Ski.
Mein Hörverlust hat mich in der Vergangenheit nicht davon abgehalten, Sport zu treiben. So habe ich beispielsweise von meinem fünften bis 22. Lebensjahr Fußball als Wettkampfsport betrieben. Dabei hatte es auch eine gute Seite, dass ich taub war. Ich konnte mich vollständig auf den Ball und die Positionen der anderen Spieler konzentrieren, ohne abgelenkt zu werden. Ich war richtig gut, in jeder Saison der beste Torschütze und habe sogar halbprofessionell Fußball gespielt. Schade, dass es damals in den USA noch keine Profiliga gab. Allerdings muss ich zugeben, dass mein Hörverlust für manche Sportarten auch Nachteile hatte. So zum Beispiel bei Schwimmwettbewerben in meiner Collegezeit. Beim Startschuss war ich meistens der letzte, der noch auf dem Startblock stand, und das war richtig peinlich. Bald setzte mich mein Trainer nur noch für Langstreckenwettbewerbe ein, weil ich den Startschuss einfach nicht früh genug hören konnte.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass gerade auch Menschen mit Hörverlust sehr aktiv sein können. Deshalb ist mein Rat insbesondere an kleinere Kinder mit Hörschwäche immer derselbe. Ich erzähle ihnen, dass sie überdurchschnittlich sind, denn vielleicht sind sie intelligenter, sehen besser aus oder können schneller rennen als all die anderen Kinder. Man muss lernen, mit seiner Taubheit zu leben und sie zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen. Mein Motto lautet deshalb: Konzentriere dich auf das, was du gut kannst und nicht auf das, was dir schlecht oder nicht gelingt. Menschen mit Hörverlust machen in ihrem Alltag ganz andere Erfahrungen und wissen deshalb oft mehr als ihre Mitmenschen. Heute gibt es dank des technischen Fortschritts viel mehr Lösungen, um einen Hörverlust auszugleichen. In meiner Kindheit war das noch ganz anders. Damals gab es nur diese klobigen Hörgeräte, die in den Ohren dröhnten und unangenehm laute, verzerrte und undeutliche Geräusche produzierten. Heute ist die Lage für Menschen mit Hörschwäche viel besser, als ich es mir je hätte erträumen können.
Sport ist für mich wichtiger Bestandteil meines Lebens, dem ich viele tolle Erinnerungen verdanke. Zum Beispiel weiß ich noch genau, wie es war, die 1.500 Meter zum ersten Mal in weniger als fünf Minuten zu laufen. Das war ein grandioses und unvergessliches Gefühl. Ich glaube allerdings nicht, dass ich das jemals wieder schaffen werde. Im Augenblick finde ich es großartig, fast jeden Tag in den Alpen wandern gehen zu können. Jedes Mal, wenn ich unterwegs bin, sehe ich so viele verschiedene Dinge an nur einem Tag. Das ist es, was mir an Österreich so gut gefällt – die wunderschöne Natur und die vielen Möglichkeiten, Sport zu treiben.