Der Science-Fiction-Autor Arthur C. Clarke formulierte in seinem Dritten Clarkeschen Gesetz: „Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“ (Wikipedia) Der biblische Traum, dass Blinde wieder sehen und Taube wieder hören können – hat er nicht auch heute noch etwas Magisches an sich? Obwohl die Technik hier bereits die Magie eingeholt hat. Es ist nicht mehr die Frage ob, sondern wie gut sie funktioniert. In meinem Buch „Vuvuzela oder Die Stimmen der Götter“ habe ich für das Hören die nächste magische Grenze gesucht, die für das Genre der Science-Fiction zu überschreiten wäre. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als eine neue Art und Weise der Raumfahrt.
Ist es nicht mühselig und mit jedem Staatshaushalt unvereinbar, Milliardensummen in Metallzylinder zu stecken und sie mit umweltbelastenden Verbrennungsmaschinen in die Umlaufbahn zu schießen? Dazu der viele Schrott im Orbit, der ein Durchfliegen bald unmöglich macht. Nach dem Hoch- und Durchkommen braucht es eine unendlich lange Zeit, bis die Raumfahrer auf dem Mars, geschweige im nächst gelegenen Sonnensystem, landen können. Als Autor mit Richtlinienkompetenz und nicht ohne Augenzwinkern machte ich eine Anleihe bei einer Nachbardisziplin der Science Fiction. Ich verwandelte die Esoteriker in Esonauten und schickte sie per kontrolliertem Tinnitus ins Universum. Da gibt es natürlich auch einige Schwierigkeiten, die noch nicht gelöst sind. Wenn z. B. der Körper im Kontrollzentrum des Klangsanatoriums liegt, die Seele gerade einen neuen Planeten bereist und feststellen muss, dass sie Hunger hat, ihr etwas weh tut und sie nicht recht weiß, wie sie wieder zurückkommen soll. Gibt es nach der Materialisierung dann zwei Körper – einen im Klangsanatorium und einen zweiten, auf dem fernen Planeten? Und wie muss der künftige Esonaut mit seinen Ängsten umgehen, wenn er damit rechnen darf, dass wegen Leblosigkeit sein Körper irgendwann auf der Erde entsorgt, sprich beerdigt wird?
Auf solche und ähnliche Fragestellungen kommt freilich nur, wer für seinen Tinnitus noch keine technische Lösung gefunden hat und sich, wie Kohlpeter, der Protagonist des Romans, in das Klangsanatorium am Rande der Alpen begibt. Als Autor des Buches darf ich nicht unerwähnt lassen, dass mein eigener Tinnitus inzwischen per Mittelohrimplantat abschaltbar ist. Ein Glück, dass ich diese neue Raumfahrttechnologie vorher beschrieben habe, ehe sie durch Heilung der Tinnitus-Geplagten irgendwann ganz in Vergessenheit gerät.
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